Die beste Heizungsanlage für den Altbau

Sie wohnen in einem Altbau und die Modernisierung Ihrer Heizungsanlage steht an? Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute. Zusätzlich schaffen Förderungen Anreize und mögliche gesetzliche Änderungen Unsicherheiten. In diesem Beitrag werden alle Alternativen durchgerechnet und der aktuelle Stand zum Thema Förderung und Regulation festgehalten. Dadurch wird die Entscheidungsfindung für Ihre Heizungssanierung im Altbau klarer.

Der Heizungswechsel steht an?

Das sind die möglichen Heizungsanlagen für Ihren Altbau

Hierzu werden die einzelnen Heizungsanlagen kurz erklärt und pro und kontra aufgezählt.

Die Brennwertheizung

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Pro

  • + Einfacher austausch
  • + Keine Zusatzkosten bei Brennstofferhalt
  • + Kostengünstig

Kontra

  • – Höhere Kosten bei Umstieg von Öl auf Gas (Tanklager/Gasanschluss)
  • – Keine Föderung
  • – Keine erneuerbare Energie

Investition: 5.000 € – 7.000 €
Energieeinsparung: bis zu 25 %

Was ist ein Brennwertkessel?

Brennwertkessel nutzen im Vergleich zu Heizwertkesseln die bei der Verbrennung entstehende Abwärme. Bei einem Heizwertkessel wird die Abwärme einfach aus dem Schornstein herausgeblasen. Während bei einem Brennwertkessel die Verbrennungsgase über einen Wärmetauscher abgekühlt werden, um daraus Energie zu gewinnen. Damit wird die restliche Energie aus dem Abgas voll ausgeschöpft, was letztendlich den Brennwertkessel ausmacht.

Kann ich bei einer Ölheizung bleiben?

Viele Verbraucher sind wegen den Verbotsforderungen von Ölheizungen verunsichert. Wir erleben auch, dass viele Kunden von Öl auf Gas vorsorglich umstellen. Dabei ist dieser umstieg nach derzeitiger und geplanter Gesetzeslage nicht notwendig. Sie können diese Maßnahme weiterhin rein wirtschaftlich für sich selbst berechnen.

Erst ab 2026 gibt es ein Verbot für den Austausch und Neuinstallationen. Was bedeutet das für Ihre Heizungsanlage im Altbau? Sie können bis 2026 Ihre alte Ölheizung mit einer neuen Ölheizung austauschen. Erst ab 2026 müssen Sie erneuerbare Energien integrieren, wenn Sie bei Öl bleiben wollen. Wenn kein Gasanschluss besteht und erneuerbare Energien nicht sinnvoll eingebunden werden können, kann es auch Ausnahmen geben. Auf jeden Fall hätten Betreiber von Ölheizungsanlagen noch Luft bis 2026 bei Öl zu bleiben.

Was bedeutet die CO2-Steuer für meine Heizungsanlage?

Heizen ist seit 2021 teurer geworden. Egal ob sie mit Öl oder Gas heizen, für jede Tonne CO2 werden jetzt Steuern gezahlt. Das soll mehr Anreize für erneuerbare Energien schaffen, einen Heizungsaustausch, Dämmungsmaßnahmen und ein bewussteres Heizen. Aber was bedeutet das für mich als Heizungsanlagenbetreiber ganz konkret? Natürlich ist es davon abhängig in wie weit die Energiebetreiber oder Öllieferbetriebe die Preise weiterreichen, aber damit können Sie rechnen.

2021 2022 2023 2024 2025
Heizöl* 7,9 ct/l 9,5 ct/l 11,1 ct/l 14,2 ct/l 17,4 ct/l
Erdgas 0,6 ct/kWh 0,7 ct/kWh 0,8 ct/kWh 1,1 ct/kWh 1,3 ct/kWh

*ein Liter Heizöl entspricht etwa zehn Kilowattstunden.

Quelle: Polarstern Energie

Die Brennwertheizung mit Solar

Pro

  • + Nutzung erneuerbarer Energie
  • + Einsparung bei steigenden Energiepreisen
  • + Zukunftssicher und bewährte Technologie
  • + Förderung nur bei Hybridanlagen (Heizungsunterstützung)
  • + lohnt sich insbesondere bei größeren Haushalten oder Mehrfamilienhäuser

Kontra

  • – Großer Platzbedarf
  • – Sehr hoher Anschaffungspreis bei Solaranlage mit Heizungsunterstützung
  • – Sehr lange Armortisationszeit
  • – Keine Fröderung für günstigere Solaranlagen nur mit Trinkwasserunterstützung

Investition: 12.000 € – 14.000 € für Solarthermie mit Warmwasser

15.000 € – 23.000 € mit Warmwasserzubereitung und Heizungsunterstützung 

Energieeinsparung: bis zu 35 %

Wie funktioniert Solarthermie?

Mithilfe der Sonnenkollektoren wird das erhitzte Wasser zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung genutzt. Das über die Sonne erhitzte Wasser wird im Solarspeicher verwendet. Falls der Solarspeicher über Sonnenkollektoren nicht mehr genug Wärme für Trinkwasser oder für die Raumtemperatur produzieren kann, dann wird das von der Regelung registriert. Falls die Temperatur unterhalb des Sollwertes liegt, schaltet sich zusätzlich der Brennwert-Heizkessel über einen zweiten Kreislauf ein.

Pelletheizkessel

Pro

  • + Nutzung erneuerbarer Energie
  • + Einsparung bei steigenden Energiepreisen
  • + Zukunftssicher und bewährte Technologie
  • + Hohe Förderung

Kontra

  • – Großer Platzbedarf
  • – Sehr hoher Anschaffungspreis
  • – Wartungsintensiv

Investition: 20.000 € – 25.000 €

Energieeinsparung: bis zu 50 %

Wie funktioniert ein Pelletkessel?

Die Pellets werden über eine Förderschnecke oder einem Saugsystem, mithilfe von Saugturbinen und Saugleitungen, in den Kessel transportiert. Von dort aus werden die Pellets dann in die Brennkammer geleitet und verbrannt. Mit dieser Wärme wird dann der Wärmetauscher im Pelletkessel aufgeheizt. Der Wärmetauscher leitet dann die erzeugt Wärme an den Heizkreislauf weiter. Genau wie bei einem Öl- oder Gas-Brennwertkessel nutzt auch der Pelletkessel die Brennwerttechnik. Die Abwärme wird dadurch auch in Energie umgewandelt.

Gas-Brennwert mit Unterstützung Wärmepumpe

Pro

  • + Zukunftssicher
  • + Erneuerbare Energie
  • + Geringe Wartungskosten
  • + Förderung

Kontra

  • – Fußbodenheizung vorteilhaft
  • – Haus sollte gedämmt sein
  • – Lohnt sich nur als Hybridanlage im Altbau
  • – Sehr hohe Anschaffungskosten

Investition: 21.000 € – 30.000 €

Energieeinsparung: bis zu 40 %

Wie funktioniert ein Gasbrennwert-Hybridsystem mit Wärmepumpe?

Das Gas-Brennwert-Hybridsystem mit Wärmepumpe arbeitet wirklich sehr intelligent und wirtschaftlich. Das Heizsystem vergleicht durchgehend 3 Werte miteinander und stimmt drauf das System ab:

  • die Außentemperatur,
  • der Strompreis,
  • und den Gaspreis.

Ausgehend von der Außentemperatur wird der Wärmebedarf ermittelt. Solange dieser wirtschaftlich mit der Wärmepumpe abgedeckt werden kann wird diese genutzt. Im Frühjahr, Sommer und Herbst arbeitet die Wärmepumpe meist viel wirtschaftlicher als die konventionelle Gasheizungsanlage. Erst wenn die Außentemperatur stark abfällt, dann muss sich die Gasheizung einschalten und heizt wirtschaftlicher.

Wie praktisch, dass Ihr Gas-Brennwert-Hybridsystem mit Wärmepumpe das alles für Sie erledigt.

Wie arbeitet eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe arbeitet wie ein Kühlschrank, aber umgekehrt. Nutzbare Wärme wird der Umwelt entzogen und zum heizen nutzbar gemacht.

  1. Kältemittel verdampft: In einem Verdampfer ist ein flüssiges Kältemittel. Dieses wird schon bei relativ niedrigen Temperaturen verdampfen. Dazu genügt schon die Wärme aus dem Erdboden oder von außen durch eine Luftwärmepumpe.
  2. Verdichten der Wärme: Jetzt wird das verdampfte Kältemittel im Kompressor verdichtet. Der Kompressor wird mit Strom betrieben. So erhöht sich der Druck des Kältemittels und damit auch die Temperatur.
  3. Wärmeabgabe: Das bereits erhitzte Kältemittel gelangt in einen Kondensator (Verflüssiger). Durch den Verflüssigungsprozess gibt es seine Wärme an das Heizwasser ab.
  4. Entspannung vom Kältemittel: Jetzt ist das Kältemittel wieder flüssig, es steht aber noch unter Druck. Mithilfe eines Entspannungsventil gelangt es wieder auf das ursprüngliche niedrige Druckniveau.  Nun kann das Kältemittel weiter zum Verdampfer und der Prozess beginnt von vorn.

Der große Vergleich: Welche Heizungsanlage amortisiert sich im Altbau am schnellsten

In jedem Falle werden Sie die Mehrkosten die durch das Klimapaket entstanden sind mithilfe einer neuen Heizung im ersten Jahr einsparen. Die neue Heizungsanlage zahlt sich bis zum Lebensende selbst ab. Doch hier gibt es große Unterschiede. Es wird deutlich, dass man mit regenerativen Energien trotz Förderung viel länger bis zur Amortisation braucht. Ohne Förderung wären die erneuerbaren Energien gar nicht marktfähig. Trotz der Förderung ist die Armortisationszeit nach unserem Ergebnis mindestens 8 Jahre höher.

Die Frage ist auch, ob ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien auch 30 Jahre lang hält. Denn wir haben nicht wenige Kunden die Ihre Heizung wirklich so lange betrieben haben.

Unsere Empfehlung: Wir präferieren ganz klar die Brennwertheizung beim Heizungsaustausch – Schnell, einfach, langlebig, wirtschaftlich und ein bewährtes System. Für Ihren Altbau ist die Brennwertheizung wahrscheinlich immer noch die beste Wahl.

Erneuerbare Energien lohnen sich insbesondere bei hohen Energie-Verbräuchen und damit hohen Energiekosten. Bei einem Mehrfamilienhaus, großen Familien oder Mietshäusern rechnen sich erneuerbare Energien mit Sicherheit.

Haftungsausschluss: Für die getätigten Angaben in diesem Artikel übernehmen wir keine Haftung. Die Marktpreise und Förderungen können sich ändern. Trotz sorgfältiger Recherche können Sie auch andere Ergebnisse erhalten. Wir bitten Sie sich selbst alles genau durchzurechnen und zu prüfen. Im Zweifel empfehlen wir Ihnen sich den Rat eines Energieberaters zu holen. Dieser ermittelt mit Ihnen genau welche Heizung sich für Ihren Altbau lohnt.